Soziales Lernen / Gewaltprävention
Gewaltprävention wird an der Lauterbornschule intensiv betrieben und seit Jahren in vielfältiger Form praktiziert. Die pädagogischen Maßnahmen zur Vorbeugung von Gewalt sind auf Kontinuität und Nachhaltigkeit angelegt.
Sie umfassen zum Einen eine Verbesserung des Lernumfeldes wie z.B. die Verschönerung des Schulgebäudes und die Schulhofgestaltung unter Mitwirkung von Schülerschaft und Elternschaft, zum Zweiten diverse Formen von Konflikttrainings wie z.B. das Projekt „Abenteuer Soziales Lernen“ im Klassenverband, geschlechtsspezifische Angebote wie „Konflikttraining für Jungen“ oder WenDo-Kurse für Mädchen, und letztlich Mediation in Form von Ausbildung und Einsatz von Schüler-Streitschlichtern sowie Projekte zur Verantwortungsübernahme wie die Schüler-Sanitäter. Auch die Lehrerschaft ist durch Qualifizierung in das umfassende Konzept zur Gewaltprävention einbezogen und absolviert diverse Fortbildungen in dem Bereich.
Schüler als Streitschlichter an der Lauterbornschule
Ein Mediations-Projekt zur konstruktiven Konfliktbearbeitung
Seit dem Schuljahr 2005/2006 gibt es ausgebildete Schüler-Streitschlichter an der Lauterbornschule, die in den Pausenzeiten jeweils im Tandem-Team für ihre Mitschüler zur Verfügung stehen. In der Ausbildung lernen die Kinder Gefühle anhand von Körpersprache zu erkennen, aktives Zuhören, Konfliktsituationen sachlich zu analysieren, verschiedene Formen von Gewalt zu unterscheiden, mit Provokationen umzugehen und die Grenzen ihrer Aufgabe.
Die Streitschlichter sind stolz auf ihre Aufgabe und nehmen diese sehr ernst. Da die Streitschlichter von einem Großteil der Schülerschaft akzeptiert werden und die Hilfe von Kind zu Kind gerne angenommen wird, wird das Projekt der Streitschlichter weiter geführt.
Seit dem Schuljahr 2006/2007 bilden nach dem Ansatz der peer-education die erfahrenen Streitschlichter die neuen Streitschlichter aus.
Soziales Lernen an der Lauterbornschule
- ein unterrichtsintegriertes Kooperationstraining im Klassenverband -
Seit dem Schuljahr 2004/2005 wird das Projekt „Abenteuer Soziales Lernen“ als ein Baustein des Konzeptes zur Gewaltprävention an der Lauterbornschule durchgeführt. Mit zwei Wochenstunden fest in den Stundenplan integriert wird das handlungs- und bewegungsorientierte Kooperationstraining jeweils ein halbes Jahr im gesamten 3. Jahrgang sowie im zweiten Halbjahr im gesamten 1. Jahrgang durchgeführt. Die Präventionsfachkraft Yvonne Lahner, die langjährige Erfahrung aus der schulischen Sucht- und Gewaltprävention mitbringt hat das Konzept entwickelt und installiert.
Mittels diverser Kooperationsübungen und Interaktionsspiele aus der Erlebnispädagogik lernen die Schüler/-innen, miteinander zu arbeiten, als Klasse zusammen zu halten und sich an Regeln zu halten. Streitkultur wird gelebt und in den anschließenden Feedback-Runden werden Kritik- und Konfliktfähigkeit geübt. Im 3. Jahrgang kommt das Element der Schülerspiele hinzu, d.h. ein Team von 2 Schüler/-innen fungiert als Spielleiter. Diese Aufgabe fördert Partizipation und Verantwortungsübernahme. Die Kinder haben nicht nur viel Spaß bei ihren Abenteuern, sondern übernehmen mit Ernst und Engagement ihre Aufgabe. Anschließendes Lob und Kompliment steigert das Selbstwertgefühl der Kinder, anschließende Tipps zur Verbesserung tragen zu Verhaltensänderungen bei. Das Klassenklima kann verbessert werden, einzelne Kinder werden in die Klassengemeinschaft integriert.
Konflikttraining für Jungen
Seit 3 Jahren findet an der Lauterbornschule das Konflikttraining für Jungen statt. In kleinen Gruppen von 12 Jungen lernen diese, konstruktiv Konflikte auszutragen, cool zu bleiben, Stärke zu zeigen ohne Gewalt zu gebrauchen und stattdessen Deeskalationsstrategien anzuwenden. Mittels Spielen und Übungen, die Jungen Spaß machen, wie z.B. Kampfspiele, Schrei- und Rangelübungen lernen diese, dass Regeln Sinn machen und können so „fair kämpfen“ praktisch üben.
Im vergangenen Jahr wurde der Kurs vom Förderverein „Sicheres Offenbach“ bezuschusst. Wir hoffen, dass der Förderverein auch dieses Jahr über den Antrag auf Kostenübernahme positiv entscheidet, so dass wieder ein Jungenkurs angeboten werden kann.
Entimon - Projekte
(Inter)Kultur macht Schule in Offenbach - Teilprojekte Tanz-AG und Film-AG
in Kooperation mit dem JugendZentrum Lauterborn
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat im Rahmen des Aktionsprogrammes entimon „Jugend für Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus“ Fördermittel der Stadt Offenbach zur Verfügung gestellt. Das Jugendbildungswerk und das Jugendkulturbüro Offenbach haben daraufhin das Projekt „(Inter)Kultur macht Schule“ konzipiert und einen Multiplikator/-innenpool gegründet. Die entimon-Gelder wurden an kleinere Teilprojekte verteilt. Die Lauterbornschule hat in Kooperation mit dem benachbarten Jugendzentrum die Teilprojekte „Indische Tänze“ und „Film-AG“ durchgeführt. Diese Kurse fanden im Nachmittagsangebot der Schule statt. Es entstand die Trickbox-Produktion „Film der Freundschaft“, die im Offenen Kanal gesendet wurde. Auf einer offiziellen Präsentation am 2. Februar wurden die indischen Tänze, der Trickfilm sowie die Ergebnisse aller anderen Teilprojekte der Öffentlichkeit gezeigt.
people's Theater
Dank des Sponsoring durch den Förderverein „Sicheres Offenbach“ konnten im November und Dezember 2006 theaterpädagogische Projekte zur Gewaltprävention mit people´s Theater an der Lauterbornschule stattfinden. Diese Form des Konflikttrainings wurde in den 3. und 4. Klassen über einen Zeitraum von 6 Wochen durchgeführt. People´s Theater arbeitet nach dem stop&act-Ansatz;, d.h. in einer Show wird eine schulalltagstypische Konfliktsituation von den Darstellern vorgespielt, dieser Konflikt wird mit der Klasse analysiert und es werden gemeinsam Lösungsstrategien entwickelt, die dann von den Kindern vorgespielt werden. Neben dem Erlernen von Handlungsalternativen in Konfliktsituationen haben die Schülerinnen und Schüler bei diesem gewaltpräventiven Theaterprojekt viel Spaß gehabt.